Eine Dimension, die nicht denselben Gesetzen gehorcht wie unser gewöhnlicher mentaler Raum
Die Basismechanismen unseres intellektuellen und gefühlsmäßigen Funktionierens sind im Raum-Zeitrahmen eingeschrieben. Wir reagieren gegenüber jeder neuen Wahrnehmung zuerst einmal gefühlsmäßig, und diese Emotion (manchmal leicht), drängt uns die Ursachen der Phänomene zu suchen. Die Ursachen schreiben sich in der Zeit ein, in dem Sinn, dass sie per Definition ihren Auswirkungen vorangehen: „Dieses Phänomen ist aufgetreten, weil es durch eine vorherige Ursache ausgelöst wurde.“ Sie schreiben sich auch im Raum ein: Die Ursache muss direkt auf das System wirken, welches sie durch eine materiell erklärbare Aktion verändert. Die Handlungen aus der Entfernung erlären sich durch Elektromagnetische- oder Gravitationsfelder, aber diese Felder repräsentieren eine allmähliche Ausbreitung, die auch den Gesetzen von Raum und Zeit unterliegen.
Der Raum-Zeitrahmen ist Ort der Materie. Man kann das Funktionieren des Intellekts am Computer nachahmen. Es ist sogar möglich die Emotionen und ihre äußeren Manifestationen in einem Roboter zu programmieren. Das zeigt gut, dass unsere psychologischen Funktionen der Welt des Materiellen angehören. Die Existenz dieses psychoaffektiven Apparates schließt jedoch nicht aus, dass es noch andere Bewußtseinsaspekte gibt, besonders die Existenz eines Überbewußtseins, welches den Raum-Zeit-Rahmen überschreitet.
Es scheint, dass das wirklich der Fall ist. Die paranormalen Phänomene beweisen die Existenz einer Dimension, die einen Informationsfluss erlaubt, weitgehend unabhängig von Raum und Zeit. Telepathie, Bedeutungsträume, die unvorhersehbare Ereignisse ankündigen, Visionen, die Zugang zu entfernten Kontexten geben, transkulturelle Symbolismen, alle diese Elemente beweisen, dass die Botschaften über Kanäle laufen, die nicht den gewöhnlichen physikalischen Regeln und auch nicht unbedingt den vereinfachten logischen Regeln, die unseren Intellekt durchqueren, gehorchen.
Die Frage, die sich stellt ist also folgende: Kann man die durch das Übersinnliche erhaltenen Botschaften im Rahmen von Ursache und Wirkung interpretieren? Kann man z.B. in Folge einer Vision, die ein zukünftiges Ereignis anzeigt, vorhersehen, dass es unbedingt stattfindet? Oder kann man etwas tun, um es zu vermeiden? Die Antwort ist nicht einfach, es hängt von der Art der Botschaft, den Umständen, den involvierten Personen und der Kapazität des Mediums ab.
In zahlreichen Fällen kommen die Botschaften in symbolischer Form. Es beginnt damit, dass man die Symbole lesen können muss, die wie Worte einer unbekannten Sprache wirken. Selbst wenn eine Vision eine Situation vorhergesehen hat, die sich als wahr erweist, ist es die existenzielle Bedeutung dieser Situation, die den Hauptinhalt der Botschaft ausmachte.
Es ist z.B. an sich nicht sehr wichtig zu wissen, dass eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt unter den und den Umständen verstorben ist. Die Vision, die uns den Todesfall anzeigt, trägt immer eine viel tiefere Bedeutung mit sich im Hinblick, wie diese Person ihr Schicksal bewältigt hat und wie wir unseres bewältigen sollten.
Die Tatsache selbst, dass das Phänomen die Gesetze der Materie transzendiert (indem es uns eine Botschaft über einen nichtmateriellen Kanal bringt), läßt daran denken, dass es mit der transzendenten Dimension unserer eigenen Existenz zusammenhängt. Es will uns z.B. bestimmte Lebensfehler bewußt machen, die den vorzeitigen Tod dieses Freundes indirekt provoziert haben. Es liegt an uns die Botschaft zu entschlüsseln und ähnliche Fehler in unserem Leben zu korrigieren, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden und um unsere spirituelle Entwicklung in einer normalen Lebensspanne zu absolvieren.
Die Tatsache, dass sich so eine Vision als wahr erweist, läßt auch an die Existenz einer übermateriellen Dimension denken. Sie kann dadurch das Schicksal des Empfängers tiefgreifend verändern. Sie zwingt ihn das klassische Bild , das er sich vom Kosmos und Leben und Sterben gemacht hat zu revidieren, um diese transzendente Realität zu integrieren. Besonders die Angst vorm Tod kann überwunden werden, wenn er sich bewußt ist, dass da etwas anderes existiert als die Materie und ihre Regeln. Gleichzeitig fühlt er sich weniger abhängig von Geldsorgen, flexibler im Geist, um vom Glück zu profitieren, toleranter anderen gegenüber, offener für ein spirituelles Leben…
Man sieht an einem Fall wie diesem, dass das bloße Verhältnis von Ursache und Wirkung („Der Tod dieses Freundes hat meine Vision hervorgerufen, also habe ich das zweite Gesicht“) nur einem kleinen Teil der Wirklichkeit entspricht, dem des Egos. Es ist im Gegenteil die ganze innere Transformationsarbeit, die um die Botschaft herum vollbracht wird, auf der Basis von subtilen Analogien, die der Welt der Symbole eigen sind und die nötige Bewußtseinsöffnung ermöglichen, die erlaubt die Quintessenz daraus zu ziehen.Wobei die Zufuhr von transzendenten Energien, welche die Archetypen transportieren eine nährende Wirkung haben, die ermöglicht die Psyche tiefgreifend zu transformieren und neu zu strukturieren…